Zwiderwurz, J-500 ist Euro-Cup Sieger 2022, Glückwunsch an die Crew vom Ammersee: Oliver Betz, Michael Ehrhard und Patrick Wittmann

Hier ist der Bericht der EURO von Wolfgang Fiedler und Ulrike Maier-Fiedler:

Volker, J-258, schon immer in Familienbesitz von Wolfgang Fiedler, sein Vater Robert, ließ die Jolle 1924 am Wörthersee bauen

Der geplante J-Jollen-Cup am Ammersee 2020 und 2021 konnte leider nicht durchgeführt werden, da die Corona-Pandemie alle Veranstaltungen ausbremste. Umso größer war die Freude, dass die freundliche Einladung des Dießner Segel Clubs in diesem Jahr noch galt und endlich wieder ein J-Jollen Treffen stattfinden konnte.

In Konstanz-Staad beim Werner Weisshaar über der Kajüte haben die Glocken das große Ereignis längst angekündigt, der Mitgründer und der J-Jollenvereinigung, hatte schon fest gebucht, um mit seinem Bruder Hans Peter ihre einstigen Boote auf dem Ammersee zu sehen. Leider wurde dieser Start abgebrochen, weil Werners Frau ins Krankenhaus musste, aber im Herzen waren sie trotzdem dabei (als Zeichen Spitalkellereiwein für Hubert Baur und eine Plakette für Ben´s Regina).

Da der Ammersee ein herrliches Segelrevier vor allem für J-Jollen ist und wir unseren Pfingsturlaub planten, lag es nahe, ein paar Tage vor der Regatta am Ammersee Segelurlaub zu machen. Erst war die Sorge groß, überhaupt noch kurzfristig ein Quartier zu finden, was sich online auch bestätigte.

Also plante ich auf der Rückreise aus Kärnten beim DSC einfach vorbeizuschauen, was sich als Glückstreffer erwies. Samstagnachmittag und schönstes Wetter. Im Club traf ich gleich Hubert Baur, der mich sofort willkommen hieß und mir die Sorge um´s Quartier nahm. „Das werden wir schon regeln“, war die Antwort, es schaltete sich noch Ben Hagenmeyer ein, der mir anbot,  in ihrem Ferienhaus wohnen zu dürfen. Alles klar für die Meldung zur Regatta. Dass ich auch noch vom Vorstand die Zusage erhielt, einige Tage vor der Regatta kommen zu dürfen um Urlaub zu machen, stimmte mich sehr glücklich.

Also reisten meine Frau und ich schon am Sonntag den 12.6.an, und wurden herzlich willkommen geheißen, wir hatten das Gefühl bei Freunden angekommen zu sein, wie auch das Motto der Einladung zum Euro-Cup war: „Segeln unter Freunden“. Unser “Volker“ J-258 war bald im Wasser und wir konnten uns einen Eindruck von Dießen mit seinen netten Gassen und Lokalen machen und unser wunderschönes Haus, liebevoll gestaltet von Frau Hagenmeyer- Landgraf, beziehen.

Das Wetter spielte richtig mit, wir konnten 3 Tage am See verbringen, fast den ganzen Ammersee absegeln und die herrliche Ruhe des Wassers genießen. Im Gegensatz zu anderen Seen gibt es hier keine Motorbootwellen, die die Idylle stören.

Am Donnerstag ging es um 9 h mit der Steuermannsbesprechung los, geplant waren 4 Wettfahrten. Der 1. Start mit 12 teilnehmenden Booten bei kräftigem NO erfolgte gegen 11h. Eine Wettfahrt haben wir geschafft, aber für uns zu zweit war das schon richtig Arbeit. Während der 2. Wettfahrt verdunkelte sich der Südhimmel kräftig, dafür leuchteten dann die Sturmwarnlampen am Ufer, sodass wir alle sofort in den Hafen zurück mussten. Das Wetter zog, wie es am Ammersee üblich sein soll, südlich vorbei und auf ging’s zur nächsten Wettfahrt, die uns beide doch schon recht forderte. Danach schafften wir auch noch die 3. Wettfahrt ohne Schaden oder Bruch wie manch anderes Boot. Der Wind blies gnadenlos weiter, worauf wir uns ein Streichresultat gönnten, den 4. Start schwänzten und in den Hafen fuhren und dabei nicht die Einzigen waren.

Am Abend waren wir alle eingeladen zu einem Grillabend mit bodenständiger Musikbegleitung,  der keine Wünsche übrig ließ. Vom Aperol bis Buchteln als Nachtisch mit netten Leuten am Steg unter blauem Himmel, was will man mehr. Vielen Dank für die fleißigen Helfer, die alles schön gedeckt und organisiert haben. „Beim Reden kommen die Leut zsamm“ und so ergab es sich, dass wir für den nächsten Tag Udo Lang als 3. Mann und Vorschoter gewinnen konnten, der wegen des Corona bedingten Ausfalls von Manfred Jacob gern bei uns anheuerte. Etwas müde, aber zufrieden sind wir in unser schönes Quartier gefahren.

Der nächste Tag begann mit der langen Wettfahrt wieder unter blauem Himmel und rund 30 Grad allerdings mit schwachen Winden. Trotzdem schafften alle die lange Strecke bis Herrsching und mit Spi wieder zurück.

Die nächsten 3 Wettfahrten waren vor allem beim Start und den Bojenrundungen recht spannend und wir trieben das Feld ordentlich vor uns her, was wir unserer 99 jährigen J-258 noch zumuten konnten. Ein kühles Bad und eine fleißige Küchenmannschaft waren die Grundlage für viele Kommentare der Mannschaften zu den Wettfahrten. Viele „alte“ Regattaerlebnisse wurden ausgetauscht, wir konnten viele „Neue“ kennenlernen. Besondere Freude war die Teilnahme der ungarischen Crew, die mit einem Neubau angereist war. Das sollte auch ein Ansporn sein für alle
J-Jollensegler, die es zu dieser EURO nicht geschafft haben. Für die Organisatoren, allen voran Hubert Baur war es etwas enttäuschend nur 13 Meldungen zu erhalten, das insgeheime Ziel war es im Jahr 2022 22 J-Jollen an den Start zu bringen. Die Corona Pandemie hat doch wohl Einige in die Quarantäne geschickt aus der sie noch nicht wieder herausgekommen sind.

Es wurde abgestimmt, ob noch weitere Wettfahrten gesegelt werden sollen, Ziel waren 10 oder mehr damit 2 Streicher möglich werden. Abends wurde die Jahreshauptverhandlung der Int. J-Jollen-vereinigung durchgeführt bei der unser 1. Vorsitzender Manfred Jacob per Video zugeschaltet war.

Am Samstag gab es vor allem Sonne, und 33 Grad, dem Wind war wohl zu heiß, er schaffte kaum
1 Windstärke und das nur am halben See. Die Startbereitschaft wurde um ca. 13 h aufgehoben und es begann der Ansturm zum Kran. Wir haben dann doch noch 2-mal den See bis zum Ostufer abgesegelt und die Ruhe um das Naturschutzgebiet rund um die Ammermündung genossen um danach abzutakeln und das Boot transportfähig zu machen.

Nach der für Dießner nicht nachzuvollziehenden Siegerehrung nach Yardstickwertung mit diversen Wanderpreisen auch für die „Leidtragenden“, erklärt von Andreas Poell, konnte der gesellschaftliche Teil des Abends beginnen.

Krönender Abschluss war der Galaabend wieder am Steg mit Bayrischer Brettljause als Vorspeise, mit Büffet für alle auch noch so Hungrigen und zum Schluss Himberquark. Da das Wetter keine Wünsche offen ließ, wurde lange und ausgiebig bis in die Dunkelheit gefeiert.

Wir danken dem Regattaleiter Peter Teschemacher und allen Helfern, die die während der Wettfahrten am See die Regatta hervorragend durchgeführt haben und die nicht alltägliche Berechnung der Platzierungen nach Yardstick von Frau Lisa Probst, die sich schlussendlich nicht viel von der Punktewertung unterschieden hat.

Gewonnen hat nach Durchlauf Oliver Beetz vom ASC mit J 500 vor OE12 mit Matthias Poell UYCAs. Den 3. Platz erreichte  Hubert Baur DSC  mit seiner J 497 Herzblut.

Platzierung nach Yardstick:

OE12 mit der bewährten Crew von Matthias Poell USCAs mit nur 1 Punkt vor Oliver Beetz ASC und 4 Punkten vor J497 mit Hubert Baur DSC.

Weitere Ergebnisse unter:  J-Jolle Euro-CUP manage2sail

Wir kommen gerne wieder !

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